Ceftriaxon Multipharma 1 g

Abbildung Ceftriaxon Multipharma 1 g
Wirkstoff(e) Ceftriaxon
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Sandoz GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01DD04
Pharmakologische Gruppe Andere Beta-Lactam-Antibiotika

Zulassungsinhaber

Sandoz GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

schweren akuten und chronischen bakteriellen Infektionen, wenn diese durch Ceftriaxon-empfindliche Erreger verursacht sind:
- Infektionen der Atemwege
- Infektionen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs
- Infektionen der Niere und ableitenden Harnwege
- Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
- Infektionen der Geschlechtsorgane, einschl. Tripper (Gonorrhoe)
- Infektionen des Bauchraumes
- Infektionen der Knochen und Gelenke
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Blutvergiftung (Sepsis)
- zur perioperativen Behandlung bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen
- Lyme-Borreliose (insbesondere Stadien II und III) (durch Zeckenbisse übertragene Infektion)
- Zur vorbeugenden Behandlung bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage
Sicherheit und Wirksamkeit bei einer Anwendung von Ceftriaxon Multipharma 1 g ist nur für die in dem Abschnitt "Wie ist Ceftriaxon Multipharma 1 g anzuwenden?" genannten Dosierungen belegt.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Ceftriaxon Multipharma 1 g darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Ceftriaxon, gegen andere Cephalosporine oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Ceftriaxon Multipharma 1 g sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ceftriaxon Multipharma 1 g ist erforderlich
- wenn Sie unter Penicillin-Überempfindlichkeit oder einer Überempfindlichkeit gegenüber sonstigen chemisch verwandten Antibiotika wie anderen ß-Laktam Antibiotika leiden. Es kann dann bei Ihnen möglicherweise auch eine Überempfindlichkeit gegen Ceftriaxon bestehen.
- wenn bei Ihnen solche Allergien aus der Vorgeschichte bekannt sind.
- wenn Sie unter sonstigen Allergien (z.B. Heuschnupfen, Bronchialasthma, Nesselsucht) leiden. Dann kann das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions-bzw. Infusionsbehandlung erhöht sein.
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind.
Achten Sie auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern (z.B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen sind durch Ihren Arzt entsprechend zu behandeln.
a) Säuglinge und ältere Kinder
Für Kinder und Säuglinge gelten spezielle Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt "Wie ist Ceftriaxon Multipharma 1 g anzuwenden?").
Untersuchungen haben gezeigt, dass Ceftriaxon, der Wirkstoff von Ceftriaxon Multipharma 1 g, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes (Bilirubin) aus seiner Bindung an Bluteiweiß verdrängen kann. Eine Behandlung von Neugeborenen und insbesondere von Frühgeborenen mit Ceftriaxon Multipharma 1 g, die eine erhöhte Konzentration von Bilirubin im Blut aufweisen, sollte nicht erfolgen, da bei diesen Patienten u.U. eine Hirnschädigung durch Bilirubin (Bilirubin-Enzephalopathie) entstehen kann.
b) Ältere Menschen
Für ältere Menschen gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen.
c) Schwangerschaft
Ceftriaxon durchdringt den Mutterkuchen (Plazenta). Ausreichende Erfahrungen mit der Anwendung von Ceftriaxon Multipharma 1 g am Menschen während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Es sollte Ceftriaxon Multipharma 1 g daher bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft - insbesondere in den ersten drei Monaten - nur nach strenger Nutzen/ Risikoabwägung angewendet werden.
d) Stillzeit
Ceftriaxon sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedelung und Sensibilisierung gegen Cephalosporinantibiotika) berücksichtigt werden müssen.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Ceftriaxon Multipharma 1 g im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können allerdings Nebenwirkungen (siehe auch Abschnitte 4.1 (Nebenwirkungen) und 4.2 (Gegenmaßnahmen) wie Blutddruckabfall oder Schwindelzustände zu Risiken bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten führen.
f) Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 10 ml/min) gelten besondere Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3."Wie ist Ceftriaxon Multipharma 1 g anzuwenden?”).
Bei eingeschränkter Leberfunktion gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Ceftriaxon Multipharma 1 g anzuwenden?
Wenden Sie Ceftriaxon Multipharma 1 g immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Wie viel von Ceftriaxon Multipharma 1 g und wie oft sollte Ceftriaxon Multipharma 1 g angewendet werden?
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Injektionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Sie sollte mindestens drei Tage über die Entfieberung hinaus erfolgen.
Zur vorbeugenden Anwendung vor Operationen bei erhöhter Gefährdung durch Infektionen genügt in der Regel eine einmalige Anwendung 30 bis 90 Minuten vor der Operation.
Dosierung und Art der Anwendung bei kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
Bei Patienten unter kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse kann Ceftriaxon Multipharma 1 g entweder i.v. gegeben (in die Vene eingespritzt) werden oder auch der Dialyselösung direkt zugefügt werden (z.B. 1 bis 2 g Ceftriaxon Multipharma 1 g in die erste Dialyseflüssigkeit des jeweiligen Behandlungstages).
Wie wird Ceftriaxon Multipharma 1 g angewendet?
Ceftriaxon Multipharma 1 g wird in eine Vene (intravenös) verabreicht, es kann jedoch auch in einen Muskel (intramuskulär) verabreicht werden.
Intravenöse Injektion (Einspritzen in eine Vene)
Ceftriaxon Multipharma 1 g zur i.v. Injektion wird in Wasser für Injektions-zwecke gelöst.
Der Inhalt der Durchstechflasche zu 1 g wird in 10 ml Wasser für Injektionszwecke durch Umschwenken gelöst.
Die Injektionsdauer beträgt 2 bis 4 Minuten.
Intravenöse Infusion (Einfließenlassen in eine Vene)
Ceftriaxon Multipharma zur Infusion 1 g wird als intravenöse Kurzinfusion verabreicht.
Dazu wird der Inhalt der Flasche in 40 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5% durch Umschwenken gelöst. Die Infusionsdauer beträgt mindestens 30 Minuten.
Für Früh- und Neugeborene kann die niedrig dosierte Darreichungsform- die Lösung zur i.v. Injektion ( in Wasser für Injektionszwecke) – auch mit isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder Glucose-Infusionslösung 5% verdünnt und infundiert werden.
Intraarterielle Anwendung (Einfließenlassen in eine Schlagader)
Ceftriaxon Multipharma 1 g kann auch intraarteriell appliziert werden.
Dazu wird der Inhalt der Flasche in 50 ml isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung durch Umschwenken gelöst.
Die Lösung wird mittels Perfursorpumpe innerhalb von 15 Minuten in die Arteria femoralis injiziert.
Intramuskuläre Injektion (Einspritzen in einen Muskel)
Ceftriaxon Multipharma 1 g kann intramuskulär appliziert werden.
Dazu wird der Inhalt der Injektionsflasche zu 1 g in 2 ml Lidocainhydrochlorid-Injektionslösung 1% durch Umschwenken vollständig aufgelöst.
Die Lösung wird tief in den Gesäßmuskel (intraglutäal) injiziert. Auf einer Seite sollte nicht mehr als 1 g Ceftriaxon injiziert werden.
Eine Einspritzung in Blutgefäße ist dabei unbedingt zu vermeiden.
Eine Lidocain-haltige Lösung darf nie in eine Vene oder in eine Schlagader gespritzt werden, da Lidocain bei dieser Art der Gabe zu Unruhe, beschleunigtem Herzschlag, Reizleitungsstörungen im Herzmuskel sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann.
(Zu Risiken von Lidocainhydrochlorid sind die Herstellerinformationen in den entsprechenden informativen Texten zu den jeweils verwendeten Lidocainpräparaten zu beachten).
Wenn Ceftriaxon Multipharma 1 g über einen zentralvenösen Katheter (spezieller Venenzugang) zu schnell (in weniger als 1 Minute) injiziert wird, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen. Auch eine sonstige Injektion in eine Vene oder Schlagader sollte langsam und vorsichtig erfolgen.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass Ceftriaxon Multipharma 1 g bei schweren und komplizierten Infektionen intravenös (Einspritzung in eine Vene) gegeben werden sollte.
Eine Behandlung mit Einspritzung in einen Muskel ist nur in Ausnahmefällen und insbesondere nicht bei Lyme-Borreliose und bei schweren Krankheitsbildern wie Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung gerechtfertigt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ceftriaxon zu stark oder zu schwach ist.
Hinweise zur Verwendbarkeit der Lösungen
Die konzentrierten Lösungen haben eine schwach gelbliche Färbung, wodurch die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceftriaxon Multipharma 1 g nicht beeinträchtigt wird. Ceftriaxon Multipharma 1 g enthält kein Konservierungsmittel.
Die Lösungen sind unmittelbar nach der Zubereitung zu verwenden.
Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.
Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt.
Reste von Injektions- oder Infusionslösungen sind zu verwerfen.
Mischbarkeit
Ceftriaxon-Lösungen sind grundsätzlich getrennt von anderen Infusionslösungen zu verabreichen.
Ceftriaxon-Lösungen dürfen auf keinen Fall mit Calciumhaltigen Lösungen gemischt werden.
Wichtigste chemische Unverträglichkeiten
Mit folgenden Lösungen darf Ceftriaxon Multipharma 1 g niemals gemischt werden:
- Calcium-haltige Lösungen wie Ringer-Lösung und bestimmte Dialyse-Lösungen.
- Aminoglykoside (bei gleichzeitiger Gabe müssen diese Präparate getrennt verabreicht werden)
- Ceftriaxon Multipharma darf auch nicht mit anderen Antibiotika oder anderen antibakteriellen Wirkstoffen zusammen in einer Spritze verabreicht werden.
- Es gibt auch Berichte über die chemische Unverträglichkeit von Ceftriaxon mit Amsacrin (Tumorhemmstoff), Vancomycin (Antibiotikum) und Fluconazol (Pilzmittel).
Wie lange sollte Ceftriaxon Multipharma 1 g angewendet werden?
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Die sollte mindestens drei Tage über die Entfieberung hinaus erfolgen.
Zur vorbeugenden Anwendung vor Operationen bei erhöhter Gefährdung durch Infektionen genügt in der Regel eine einmalige Anwendung 30 bis 90 Minuten vor der Operation.
Wenn eine größere Menge Ceftriaxon Multipharma angewendet wurde als
vorgeschrieben:
- Typische Vergiftungszeichen nach Überdosierung wurden bisher nicht beobachtet.
- In Einzelfällen sind aber bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als empfohlen verabreicht wurden, Koliken aufgetreten und zwar bei Vorliegen von Nieren- oder Gallensteinen.
- Im Notfall sind durch Ihren Arzt die jeweils erforderlichen Maßnahmen zur Behandlung der Krankheitszeichen bei Überdosierung durchzuführen.
- Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g abgebrochen wird
Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g gefährdet den Therapieerfolg.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ceftriaxon/andere Antibiotika
Ceftriaxon Multipharma 1 g sollte nicht mit wachstumshemmend antibakteriell (bakteriostatisch) wirkenden Antibiotika kombiniert werden, da die antibakterielle Wirkung dann gehemmt werden kann.
Ceftriaxon/Probenecid (Mittel gegen Gicht)
Die Verabreichung von höheren Dosen von Probenecid (1 bis 2 g pro Tag) kann die Ausscheidung von Ceftriaxon über die Galle teilweise blockieren.
Ceftriaxon/Kontrazeptiva
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva ("Pille") ist bei gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon Multipharma 1 g in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Beeinflussung von labordiagnostischen Befunden:
Unter der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g kann in seltenen Fällen der Coombs-Test (Test auf bestimmte Antikörper) falsch positiv ausfallen. Ebenso können nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung gestört sein, d. h. ein falsch-positives Resultat ergeben. Deshalb ist der Harnzucker unter der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g enzymatisch zu bestimmen.
Ceftriaxon Multipharma 1 g kann zu falsch-positiven Ergebnissen bei der Diagnostik einer erblichen Störung des Zuckerstoffwechsels (Galaktosämie) führen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ceftriaxon Multipharma 1 g Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
selten:
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
sehr selten:
1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Nebenwirkungen
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Häufig können allergische Reaktionen in Form von Hautauschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Haut- und Gelenkschwellungen, Arzneimittelfieber oder Schüttelfrost auftreten. Selten wurden vielgestaltige entzündliche Rötungen der Haut (Erythema multiforme, z.B. Steven-Johnson-Syndrom) und blasige Abhebung der Oberhaut (toxische epidermale Nekrolyse, z.B. Lyell-Syndrom) beobachtet.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen) sind selten möglich. Ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen (siehe auch 4.2 Gegenmaßnahmen).
Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich treten Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weichen Stühlen oder Durchfällen auf.
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe auch 4.2 Gegenmaßnahmen).
Wirkungen auf das Leber-Galle-System:
Erhöhung von Leberenzymen im Serum (ALT, AST, alkalische Phosphatase) ist häufig möglich.
Bei Ultraschalluntersuchungen der Gallenblase wurden Verschattungen beobachtet, die selten mit Krankheitszeichen wie Schmerzen einhergehen können und nach Absetzen oder nach Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g wieder verschwanden.
Diese Verschattungen sind auf Ausfällungen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon zurückzuführen und traten gewöhnlich nur nach Verabreichung höherer Dosen als den empfohlenen Standarddosen auf.
Wirkungen auf die Bauchspeicheldrüse:
Selten wurde unter der Behandlung mit Ceftriaxon über eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse berichtet, die möglicherweise durch die Verstopfung von Gallengängen verursacht wurde. Die meisten betroffenen Patienten hatten Risikofaktoren für die Entwicklung von Gallestauung und Gallegrieß. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ceftriaxon durch Ausfällung in der Galle eine Rolle als Auslöse- und Kofaktor bei der Entstehung der Bauchspeicheldrüsenentzündung spielt.
Wirkungen auf Blut und Blutbildung:
Eine Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutzellen (Neutropenie, Leukopenie, Granulozytopenie und Eosinophilie) kann selten auftreten.
Sehr selten wurde eine Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder ein starker Verlust bestimmter weißer Blutzellen (Agranulozytose) beobachtet.
Ebenfalls sehr selten wurde ein vermehrter Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) beobachtet.
Deshalb sollen bei einer länger als 10 Tage dauernden Behandlung Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
Wirkungen auf Nieren und ableitende Harnwege:
Gelegentlich tritt Erhöhung des Serumkreatinins (Laborwert bzgl. Nierenfunktion) und eingeschränkte Harnproduktion auf.
Seltene Fälle von Ausfällungen von Ceftriaxon in der Niere sind berichtet worden, meist bei Kindern älter als 3 Jahre, die entweder mit hohen täglichen Dosen (z.B. 80 mg/kg Körpergewicht pro Tag und mehr) oder mit Gesamtdosen über 10 g behandelt wurden und mehrere Risikofaktoren aufwiesen. Dieses Vorkommnis kann beschwerdefrei bleiben, aber auch Beschwerden auslösen und eventuell zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Diese Krankheitszeichen sind jedoch nach Absetzen von Ceftriaxon rückbildungsfähig.
Reaktionen an der Injektionsstelle:
Nach intravenöser Anwendung treten gelegentlich entzündliche Reizungen der Venenwand (bis zur Venenentzündung mit Blutgerinnselbildung) und Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei rascher i.v. Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten
Andere Nebenwirkungen:
Gelegentlich können Kopfschmerzen, Schwindel und Pilzerkrankungen des Genitaltraktes und sehr selten geringgradige Veränderungen der Prothrombinzeit (labordiagnostische Messgröße der Blutgerinnung) auftreten.
Bei Behandlung von Spirochätosen (hier: Lyme-Borreliose) kann es häufig zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Herxheimer-artige Reaktionen) kommen, die sich in Form von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen äußern. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich um eine natürliche Abwehrreaktion auf die Freisetzung von Bestandteilen zerfallender Krankheitserreger handelt, welche sich u.a. in Fieber oder einer Verstärkung der bereits vorhandenen Krankheitszeichen äußert.
Nach einer längeren Behandlung der Lyme-Borreliose mit Ceftriaxon wurden häufig Krankheitszeichen wie Hautreaktionen, Juckreiz, Fieber, Mangel an weißen Blutkörperchen, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden und Gelenkschmerzen beschrieben. Diese Störungen entsprechen zum Teil den Krankheitszeichen der Lyme-Borreliose.
Selten sind, bei Anwendung hoher Dosen, die öfter und schneller als im Abschnitt 3."Wie ist Ceftriaxon Multipharma 1 g anzuwenden?" angegeben verabreicht wurden, Koliken aufgetreten bei gleichzeitigem Vorliegen von Nieren- oder Gallensteinleiden.
.
Häufig treten nach intramuskulärer Injektion Schmerzen und Verhärtung des Gewebes an der Injektionsstelle auf.
Hinweise:
Die langsame intravenöse Verabreichung von Ceftriaxon Multipharma 1 g (2 bis 4 Minuten) ist im Allgemeinen schmerzlos. Lokale Schmerzreaktionen bei Einspritzung in einen Muskel können durch die Verwendung eines Mittels zur örtlichen Betäubung, z. B. Lidocainhydrochlorid-Injektionslösung 1% (die gleichzeitig als Lösungsmittel für Ceftriaxon Multipharma verwendet wird) weitgehend vermieden werden.
Gegenmaßnahmen
Folgende extrem seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis:
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie):
Hier muss die Behandlung mit Ceftriaxon Multipharma 1 g sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen durch einen Notarzt eingeleitet werden, der sofort aufzusuchen ist.
4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nach dem auf der Faltschachtel und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden.
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung:
Das Behältnis im Außenkarton aufbewahren.
Gebrauchsfertige Lösung: Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung ist über einen Zeitraum von 24 Stunden bei 2 – 8 °C belegt. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung unmittelbar nach ihrer Herstellung appliziert werden.. Wird die gebrauchsfertige Lösung nicht unmittelbar nach ihrer Herstellung appliziert, ist der Anwender für die geeigneten Lagerungsbedingungen und den Lagerzeitraum verantwortlich.
Ceftriaxon Multipharma 1 g darf nicht mehr verwendet werden, wenn Sie folgendes bemerken:
Die Lösung ist nicht klar.
Stand der Information:
Februar 2004

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Wirkstoff(e) Ceftriaxon
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Hersteller Sandoz GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01DD04
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden