Autor: Dr. Maya Thun, Fachärztin für Innere Medizin
Anamnese
Brustkrebs Hormonrezeptor positiv Diagnose 2018 ( Operation, Bestrahlung)
Frühe Menopause
70-jährige Patientin wurde von der betreuenden Gynäkologin in die Ordination überwiesen zur Evaluierung des Frakturrisikos, da bei der Patientin im letzten Jahr ein Brustkrebs diagnostiziert und eine Aromataseinhibitortherapie etabliert wurde.
Die Patientin hat sich bis dato noch nichts gebrochen. Als Osteoporose Risikofaktor besteht eine positive Familienanamnese bezüglich Osteoporose. Die Mutter der Patientin erlitt eine Schenkelhalsfraktur. Die Menopause trat mit dem 43. Lebensjahr ein (frühe Menopause). Es besteht ein chronischer PPI Gebrauch wegen einer chronischen Reflux-Ösophagitis und eine Depressio mit Einnahme eines Serotonin Re-Uptake Hemmers (SSRI).
Symptome
Die Patientin hat keine Beschwerden. Sie hat sich noch keine Knochen gebrochen. Die Depression ist seit Jahren gut eingestellt. Wegen der Reflux-Ösophagitis wird aber chronisch seit circa 10 Jahren ein Protonen-Pumpen-Hemmer eingenommen.
Status
Größe: 172 cm
Gewicht: 69 Kg
Größenverlust in den letzten Jahren: 2 cm
kein Klopfschmerz im Bereich der LWS
AZ gut, kein Auffälligkeiten
Medikation
Pantoprazol 40 mg
Letrozol 2,5 mg
Calcium / Vitamin D Supplement 500/800 1x tägl
Fluoxetin 20mg
Erkrankungen
Depression unter antidepressiver Therapie
Hiatushernie mit chronischem Reflux unter Protonenpumpen-Hemmer Therapie (PPI)
Untersuchungen
Es wurde ein Skelettröntgen der LWS und BWS veranlasst.
Befund:
Hyperkyphose, leichte Osteochondrose LWS+ BWS incipientes Baastrup Phänomen, keine Wirbelkörper-Frakturen, kein Hinweis auf SBL
Skelett Szintigraphie: kein Hinweis auf Sekundaria
Labor
Ca: 2,2 mmol/l
Parathormon: 80 pg/ml
Kreatinin: 1,1 mg/dl
GOT: 18 U/l
Hb: 13 g/dl
CRP: 0,1 mg/dl
Elektrophorese: unauffällig
Vitamin D25 Spiegel: unauffällig
DXA
T-Score LWS -2,4; T-Score Hüfte Neck -2,6; Hüfte Total T-Score -2,4
Das mittels FRAX kalkulierte Frakturrisiko ergab ein allgemeines Frakturrisiko in den nächsten 10 Jahren einen Bruch zu erleiden von 26% und ein Hüftfrakturrisiko von 12%, was eine Therapie-Indikation darstellt (Einleitung der Therapie ist angezeigt bei einem allgemeinen Frakturrisiko von ≥ 20% und einem Hüftfrakturrisiko von ≥ 5%).
Auch bei der DVO ist aufgrund der Risikofaktoren Aromatasehemmer+ chronische PPI Einnahme und antidepressiver Therapie, früher Menopause und bei einem T-Score in der Hüfte von -2,6 eine anti-Osteoporosetherapie angezeigt.
Frage 1: Was muss vor Beginn einer Osteoporosetherapie berücksichtigt werden?
Frage 2: Welche Therapie wäre bei dieser Patientin zielführend?
SC-AT-AMG162-00639 Jun-2019
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.