e-Medikation - der gläserne Patient
Privat: Insights

E-Medikation – Der gläserne Patient

Veröffentlicht am

Über „den gläsernen Patienten“, über dessen Vorteile aber vor allem über die Gefahren existieren bereits unzählige Artikel, Vorträge und abertausende Forenbeiträge. Sieht man sich die e-Medikation in Österreich an, dann ist sie aus Sicht der Medikamentensicherheit absolut zu begrüßen.

Bedenkt man alleine, wie viele tausende Krankenhaustage oder sogar Todesfälle vermieden werden können, wenn man auf die Interaktion und Dosierung von Medikamenten achtet, gar nicht zu reden von der Kostenreduktion im Gesundheitsbereich. Dann ist das schon ein gewaltiges Argument dafür, alle Medikamente an einem Ort gespeichert zu haben.

Die Vorteile der e-Medikation erkennen

Das Problem bei Medikamenteninteraktionen ist nicht der einzelne Arzt selbst. Ärzte wissen sehr wohl, welche Medikamente sie verabreichen und sind über Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen gut informiert. Die Problematik entsteht, wenn mehrere Behandler ins Spiel kommen (Hausarzt, Facharzt, Ambulanz, Krankenhaus). Diese Situation verstärkt sich noch durch die zusätzliche rezeptfreie Selbstmedikation der Patienten.

Die e-Medikation klärt daher die beteiligten Experten auf. So sieht der Arzt, welche Medikamente der Patient sonst noch nimmt. Er ist nicht mehr allein auf die Auskunft des Patienten angewiesen. Besonders bedeutsam ist dies, wenn der Patient etwa bei einem Notfall nicht bei Bewusstsein ist und deshalb diese Auskunft nicht geben kann. Auch der Apotheker kann vor dem Verkauf eines rezeptfreien Medikaments einen Blick darauf werfen, welche anderen Präparate der Patient zu sich nimmt. Dies ist vor allem von Wichtigkeit, wenn der Patient etwa im Urlaub nicht in seiner Stamm-Apotheke einkauft.

Der gläserne Patient – Rechte sollten bewahrt werden

Es ist ganz natürlich, dass man als Patient bei sensiblen Daten wie der eigenen Gesundheitsakte, etwas beunruhigt ist, wenn diese elektronisch verfügbar sind. Durch die neue EU-Datenschutzgrundverordnung erfährt die Gesundheitsakte andererseits nochmals besonderen Schutz.

Auf der anderen Seite wurden diese Daten jedoch bereits zuvor gespeichert –  nur nicht zentral, sondern in den individuellen Systemen der einzelnen Gesundheitsdienstleister.

Wir Patienten haben ein Recht darauf, dass uns die beste Behandlung zuteilwird. Eine zentrale Krankenakte kann daher in vielen kritischen Situationen exklusiv helfen, wo es etwa vorher nicht möglich war. Wir haben ebenso ein Recht auf bestmöglichen Schutz unserer sensiblen Daten.

Bei einer technisch guten und rechtskonformen Umsetzung überwiegen jedoch die Vorteile einer solchen Lösung die möglichen Nachteile bei weitem.

Dieser Beitrag stammt von Ing. Mag. Armin Rainer, Business Unit Manager bei Diagnosia.