HIV erkennen - Tipps für Hausärzte
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HIV erkennen: Tipps für Hausärzte

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HIV wird oft übersehen. Eine Broschüre der Deutschen AIDS-Hilfe gibt Hausärzten Tipps von Gesprächsführung bis Abrechnung.

Mehr als 1.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Aids oder einem schweren Immundefekt, obwohl dies mit einer antiretroviralen Therapie längst vermeidbar ist.

Diese Patienten haben meist viele Jahre unwissentlich mit HIV gelebt. Oft haben sie zahlreiche Arztpraxen besucht, ohne dass ihnen ein HIV-Test angeboten wurde. Selbst bei Symptomen wie wiederkehrenden Gürtelrosen oder bakteriellen Lungenentzündungen und Candidosen denken Ärzte oft nicht an HIV als mögliche Ursache.

Das ist wenig verwunderlich: „HIV ist in Deutschland eine seltene Infektion – und wird deswegen oft übersehen“, sagt Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe.

Besonders häufig von Spätdiagnosen betroffen sind Menschen, die nicht zu den Hauptbetroffenengruppen von HIV gehören. Dazu zählen zum Beispiel oft heterosexuelle Frauen und ältere Menschen. Betroffene wie auch ihre Ärzte kommen nicht auf die Idee, dass HIV eine Rolle spielen könnte.

Ärzten fällt es außerdem oft nicht leicht, einen Test anzubieten. Schließlich ist HIV eng mit dem sensiblen Thema Sexualität verbunden. Viele fühlen sich auch nicht ausreichend über HIV informiert.

HIV erkennen.

Abhilfe schaffen soll eine neue Broschüre der Deutschen AIDS-Hilfe mit dem Titel „HIV früh erkennen – Aids vermeiden“. Gemeinsam mit Hausärzten entwickelt, gibt die Broschüre viele wertvolle Hinweise für die Praxis – von Symptomen früher und verschleppter HIV-Infektionen über Testverfahren und Abrechnungsfragen bis hin zur Gesprächsführung.

Das kompakte 12-seitige Medium ist Teil der Kampagne „Kein Aids für alle!“, die von der ehemaligen Bundesgesundheitsministern Rita Süssmuth unterstützt wird. Die Deutsche AIDS-Hilfe möchte damit erreichen, dass im Jahr 2020 in Deutschland niemand mehr an Aids erkranken muss.

„Wir Hausärzte nehmen eine Schlüsselrolle ein. Als erste Anlaufstelle für Routinechecks wie bei Beschwerden und Symptomen können wir einen entscheidenden Beitrag leisten, indem wir Menschen eine frühe HIV-Diagnose und damit eine rechtzeitige Behandlung ermöglichen“, betont Dr. Axel Baumgarten, Hausarzt und HIV-Spezialist. Er unterstützt die Aktion als Vorstand des Zusammenschlusses niedergelassener HIV-Mediziner in Deutschland, dagnä.

Kein Aids für alle!

Mit einer rechtzeitigen antiretroviralen Behandlung haben Menschen mit HIV heute eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie andere Menschen auch. Eine gut wirksame Therapie verhindert auch die Übertragung von HIV beim Sex.

https://www.aidshilfe.de/shop/pdf/9648

https://kein-aids-fuer-alle.de/

Bestellmöglichkeit: https://www.aidshilfe.de/shop/hiv-fruh-erkennen-aids-vermeiden

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